Was die digitale Umkleidekabine über dich weiß.
Anprobe in einer erweiterten Realität.

Im Shopdesign Blog erschienen bereits Tipps, wie man eine Kammer des Schreckens in eine Lounge

verwandelt und man die Gunst der Zielgruppe 50plus mit einer vorteilhaften Umkleidegestaltung gewinnt. Hier gewähre ich euch aber einen Blick in die Zukunft der Umkleidekabine.

Um es gleich vorwegzunehmen:

Die Verschmelzung des virtuellen sowie realen Einkaufens macht auch vor ihr nicht Halt.

Die Erlebnis-Umkleidekabine

Hunkemöller setzt auf persönlichen Service und stattet seine Umkleidekabinen mit Klingeln aus, über die Personal zur Beratung herangezogen werden kann. Neu kommt jetzt eine besondere Lichttechnik dazu, mit der die Kunden selbst per Touchscreen die Stimmung steuern können. Die selbstgewählte musikalische Untermalung macht die Atmosphäre komplett.

Der Showroom

Das Schweizer Warenhaus Globus ersetzt die gewöhnlichen Umkleidekabinen in seinen Filialen durch Showrooms. Displays mit Spiegelfunktion in jeder Kabine zeichnen auf, was der Kunde gerade trägt und stellen das Kleidungsstück am Körper dann in einer anderen Farbe oder einem anderen Muster dar. Via Videotelefonie können auch Freunde zu Hause an der Anprobe teilhaben. Wenn das Produkt gefällt, kann man es direkt online bestellen. Bestenfalls kommt das Paket auch noch vor den Kunden selbst zuhause an.

Dazu passt auch der Trend, Social Media Plattformen in das Storedesign und Visual Merchandising zu Berücksichtigen. Die Idee dahinter: Biete den Kunden einen Anreiz, sich im neuen Outfit zu fotografieren und die Fotos auf Instagram, Snapchat, Facebook & Co. zu teilen. Auf einen Schlag erreicht man über diese Testimonials eine große Menge potentieller Kunden. In der Umkleidekabine fühlt man sich ungestört, weshalb sie sich besonders gut für die Selbstdarstellung eignet. Es gibt sogar schon einen Terminus dafür gibt: das Chelfie (Changing Room Selfie). Damit das Konzept aufgeht, müssen kreative Instagram-Momente geschaffen werden. Einladend wirken Fotokulissen mit ansprechenden Tapeten im Hintergrund, Deko und Sitzgelegenheit im Vordergrund. Frei zugängliches WLAN bietet natürlich zusätzlichen Anreiz. Wichtig ist, dass die gesamte Inszenierung im Einklang mit dem Shopkonzept steht.

Die intelligente Umkleidekabine

Adler testet intelligente Umkleidekabinen, Regale und Spiegel, die miteinander kommunizieren. Grundlage dafür ist die RFID-Technik (Radiofrequenz Identifikation). Die Umkleidekabine erkennt damit die an den Kleidungsstücken angebrachten Artikeletiketten mit integrierten RFID-Transpondern. Ein Display zeigt nützliche Informationen zu Preis, Material und Pflegehinweise. Außerdem wird der Kunden über verfügbare Größen und Farben, genauso wie über die Verfügbarkeit in anderen Fialen informiert.


EllaFittingRoom-System
Aber damit sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Wirklich intelligent wird es, wenn die Umkleidekabine zum Stilberater wird. Passend zu den mitgebrachten Stücken schlägt sie ergänzende Produkte vor. Während du beispielsweise eine Hose probierst, bekommst du eingeblendet, welches Oberteil dazu passen würde. Schmuck, Schuhe, Taschen und andere Accessoires, die genau nach deinem Geschmack ausgewählt wurden, findest du im jeweiligen Geschäft. Zugegeben wäre das nicht ganz unpraktisch. Wenn du dann noch direkt in der Umkleidekabine bezahlst, hat auch das lästige Warten an der Kassa ein Ende.

Obwohl die Ideen größtenteils noch in der Testphase stecken, ist man sich in der Handelsbranche offensichtlich darin einig, dass die Zukunft der Anprobe digital ist. Die technische Weiterentwicklung, die dafür betrieben wird, zeigt, welches Potential der Einzelhandel hinter den bisher stiefmütterlich behandelten „Zweckräumen“ vermutet. Nämlich eine höhere Kaufbereitschaft und ein höheres Kaufvolumen im Modehandel.

Liegt der Nutzen einer Umkleidekabine aber nicht vordergründig darin, die Passform der Kleidungsstücke zu prüfen? In den meisten Läden fehlt es mir leider schon an einem großzügigen Platzangebot und großen Spiegel, sowie einer gut ausgebildeten Beratung. Dort möchte ich die Aufenthaltsdauer so kurz wie möglich halten und nicht durch technische Spielereien verlängern. Siehst du das ähnlich oder denkst du, dass uns in Zukunft wirklich ein magischer Spiegel berät?

http://blog.shopdesign.at/shop-design/so-gut-kennt-uns-die-umkleidekabine-der-zukunft/

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